WEITEREN STUDIERENDEN DROHT ABSCHIEBUNG
October 17, 2017 Leave a comment

Die ägyptischen Behörden haben zehn weitere uigurische Studierende nach China abgeschoben. Damit steigt die Gesamtzahl für Juli auf 22 an. Etwa 200 weitere Personen sind in Gefahr, in das asiatische Land abgeschoben zu werden. Dort drohen ihnen schwere Menschenrechtsverletzungen.
ABSCHIEBUNGEN VON UIGUR_INNEN VON ÄGYPTEN NACH CHINA STOPPENJETZT MITMACHEN
Amnesty fordert:
- Hiermit fordere ich Sie nachdrücklich auf, Ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und Abschiebungen von Uigur_innen von Ägypten nach China einzustellen, wo ihnen schwere Menschenrechtsverletzungen drohen.
- Ich bitte Sie außerdem, dafür zu sorgen, dass die inhaftierten uigurischen Studierenden die Möglichkeit erhalten, einen Asylantrag zu stellen, und dass ihre Fälle auf Einzelfallbasis geprüft werden. Außerdem müssen sie die Möglichkeit erhalten, gegen geplante Abschiebungen Widerspruch einzulegen.
- Zudem bitte ich Sie, dafür zu sorgen, dass die inhaftierten Uigur_innen die Möglichkeit erhalten, Rechtsmittel gegen ihre anhaltende Inhaftierung einzulegen und sie vor Misshandlungen zu schützen. Außerdem müssen alle Misshandlungsvorwürfe umfassend und unparteiisch untersucht werden.
Sachlage
Die ägyptischen Behörden haben zehn weitere uigurische Studierende nach China abgeschoben. Damit steigt die Gesamtzahl für Juli auf 22 an. Etwa 200 weitere Personen sind in Gefahr, in das asiatische Land abgeschoben zu werden. Dort drohen ihnen schwere Menschenrechtsverletzungen.
Am 1. Juli begannen die Behörden in Ägypten mit einer Reihe von Festnahmen chinesischer Staatsangehöriger. Betroffen sind vor allem Uigur_innen, doch Berichten zufolge auch muslimische Studierende, bei denen es sich um Hui- und Han-Chines_innen handelt. Am 6. Juli schoben die ägyptischen Behörden mindestens zwölf uigurische Studierende nach China ab, zehn weitere folgten zwischen dem 11. und 14. Juli. Weder die ägyptischen noch die chinesischen Behörden gaben etwas über ihr weiteres Schicksal oder ihren Aufenthaltsort bekannt.
Nach Informationen von Amnesty International halten die ägyptischen Behörden weiterhin mehr als 200 uigurische Studierende fest, wovon die meisten im Tora-Gefängnis in Kairo inhaftiert sind. Viele der Betroffenen studieren an der Al-Azhar-Universität in Kairo. Die Inhaftierten wurden bisher mindestens viermal von ägyptischen und chinesischen Beamt_innen verhört, wobei sie zu ihrem Studium, ihren Aktivitäten und ihrem Aufenthalt in Ägypten befragt wurden. Nach den Angaben eines Anwalts, der einige der Studierenden vertritt, wurden diese von ägyptischen Polizeikräften körperlich misshandelt. Außerdem wurde ihnen Wasser und Lebensmittel verweigert, die ihnen in die Haftanstalt geschickt worden waren.
Der Radiosender Radio Free Asia berichtete, dass am 23. Juli vier chinesische Sicherheitskräfte in Begleitung von zwei ägyptischen Polizisten in Zivil versucht hätten, einen uigurischen Aktivisten in seiner Wohnung in Kairo festzunehmen. Dieser konnte jedoch entkommen. Nach Informationen von Amnesty International verstecken sich uigurische Studierende und haben aufgrund des harten Durchgreifens der Sicherheitskräfte momentan Angst, ihre Wohnungen zu verlassen.
Seit Jahrzehnten werden Uigur_innen immer wieder Opfer von schweren Menschenrechtsverletzungen durch die chinesische Regierung. Dazu zählen willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen, Haft ohne Kontakt zur Außenwelt und starke Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit und sozialen und kulturellen Rechte. Bei einer Rückführung nach China wären das Leben und die Freiheit der festgenommenen uigurischen Studierenden gefährdet.
Appell an:
Magdy Abdel Ghaffar
Ministry of Interior
Fifth Settlement
Neu-Kairo
ÄGYPTEN
Sende eine Kopie an:
Stellvertretende Beauftragte für Menschenrechte im Aussenministerium
Laila Bahaa Eldin
Ministry of Foreign Affairs
Corniche el-Nile
Kairo
ÄGYPTEN
Fax: (00 202) 2574 9713
E-Mail: contact.us@mfa.gov.eg
Twitter: @MfaEgypt
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/weiteren-studierenden-droht-abschiebung